Zahlreiche spannende Kämpfe vor ausverkauftem Haus (Bericht vom 08.12.2009)

Justin Stößel (r.) vom Boxring 90 Suhl musste sich seinem Erfurter Kontrahenten Mohamed Hamsa

zwar nach Punkten geschlagen geben, die Wertung war aber äußerst umstritten. Foto: König


Suhl-Dietzhausen 

 

Angesichts des Erfolges der Suhler Boxer beim 3. Georg-Mai-Gedenkturnier im Dietzhäuser "Haus des Sports" (vormals "Zwecke") waren anerkennende Worte wie "Max, so stark hast du schon lange nicht mehr geboxt" oder "Sebastian, endlich hast du gezeigt, was du wirklich kannst" zu hören. Auch der 18-jährige Karapet Oganov erhielt für seinen beherzten Auftritt im Limit bis 60 Kilogramm gegen den Kulmbacher Christoph Eisold trotz des Remis von den Trainern Bernd Marr und Thomas Schilling ein großes Lob ausgesprochen. Kaum enden wollende Gratulationen nahm danach Stefanie Kaiser für ihren frühen RSC-Sieg in der ersten Runde entgegen. Diese Triumphe taten dem ausrichtenden Boxring 90 Suhl vor vollem Haus sehr gut, denn die achtbaren Resultate spiegeln die ziel- und ergebnisorientierte Nachwuchsarbeit im Verein wider.

 

 

Natürlich hätte der Südwestdeutsche Meister Max Schneider im Limit bis 53 kg gegen Achmed Hassan (Erfurter Löwen) den Ring gern als Sieger verlassen. Trotz seines hohen technischen Einsatzes musste er aber eine umstrittene Punktniederlage einstecken. An der Entscheidung der Organisatoren, den 16-jährigen Suhler als besten Techniker des Turniers auszuzeichnen, gab es hingegen kaum Zweifel, auch wenn der Erfurter Trainer Lothar Stöckchen nicht ganz damit einverstanden war. Zuvor gab es Pfiffe, denn Oganov hätte gegen Eisold zum Punktsieger erklärt werden müssen. Als Entschädigung erhielt das Talent vom Boxring 90 aber die Auszeichnung für die beste kämpferische Leistung verliehen.

 

 

"Die Zukunft unseres Verein ist nur gesichert, wenn sich weiterhin junge Leute für den Boxsport interessieren", merkte Trainer Thomas Schilling an. Offensichtlich muss er sich darüber aber kaum Gedanken machen, denn der erst zwölfjährige Robin Stößel erklärte stellvertretend: "Ich habe Spaß und Freude am Boxen, denn so kann ich meine angestauten Aggressionen im Ring abbauen. Wenn ich erst einmal in den Ring geklettert bin, dann gibt es keine Entweichen mehr. Ich muss mich dem Gegner stellen." Um damit umgehen zu können, trainiert Robin Stößel dreimal pro Woche. Dies brachte nun erste Erfolge mit sich, denn beim Georg-Mai-Gedenkturnier bezwang er den Bernauer Karl Seimeret nach Punkten.

 

Zufrieden verließ auch Sebastian Beck das Seilgeviert, nachdem er den wesentlich erfahreneren Morris Schober besiegt hatte. Der 20-Jährige Suhler hat sein Herz dem Boxsport verschrieben, besitzt die C-Trainerlizenz und arbeitet trotz seines jugendlichen Alters bereits als Übungsleiter. "So sollte die Vereinsarbeit aussehen, damit Boxen nicht nur in seiner Spezifik gesehen wird, sondern als breitensportliches Betätigungsfeld", merkte Boxring-Chef Stefan Regenspurg an.

 

Quelle/Autor: Redaktion - Freies Wort