Thüringen Meisterschaften 2019

Am 02.03 - 03.03.2019 fanden in Bad Langensalza die 30. Thüringenmeisterschaften für Kadetten, Junioren, Jugend der Männer und Frauen statt. Der Boxring90 Suhl e.V. trat mit drei Athleten in unterschiedlichen Gewichtsklassen an. Unterstützt wurden sie durch Trainer Stefan Regenspurg und zahlreiche Sportsfreunde sowie Fans, die mit anreisten um sie anzufeuern und ihnen mental Kraft zu geben. 

Das Prozedere des Wiegens kann für Boxsportler praktisch in der letzten Minute vor einer Meisterschaft ein Ausschluss vom Kampf bedeuten. Bangen mussten Mike in der Gewichtsklasse bis 56 kg und Miridon in der Gewichtsklasse bis 69 kg. Um das Kampfgewicht kurz vorm Ende des "Wiegens" zu erreichen, hieß es für Mike schnell nochmal in dem warmen Trainingsanzug und mit Seilspringen die paar überschüssigen Gramm durch Schwitzen verlieren. Dies bedeutet pure Anspannung schon vor dem eigentlichen Kampf. Glücklicherweise erreichte Mike diese Gewichtsgrenze ganz knapp.

Die Kampfzusammenstellung ist nun ein weiterer kritischer Punkt. Auch hier kann es vorkommen, dass ein Sportler trotz des passendes Gewichtes kein Gegner bekommt und ihm der begehrte Titel verwehrt bleibt. Aber auch hier bekamen unserer Boxer den passenden Gegner in der jeweiligen Gewichtsklasse und somit die Möglichkeit im Ring ihre Leistungen zu messen.

Als erster Kämpfer für unseren Verein, trat Mike Knoth in der Elite "Kadetten" gegen Albert Hoffman vom 1.SSV Saalfeld an. Die Anspannung war Mike ins Gesicht geschrieben. Äußerst konzentriert und mit den letzten Tipps seines Trainers bestieg er die rote Ecke des Ringes. Das Aufeinandertreffen der Athleten war angespannt aber freundschaftlich. Für Mike war es sein vierter Wettkampf im Ring. Bereits einen Monat zuvor am 02.02.2019 konnte er in Erfurt seinen zweiten Sieg verbuchen.

In der ersten Runde zeigte Mike seinem Gegner nicht sofort sein gesamtes Potential und sparte Kraft für die passenden Momente, in denen seine Schläge äußerst kraftvoll und effektiv ihr Ziel erreichten. Seine Deckung und sein Ausweichen der gegnerischen Fäuste war über die Rundenzeit von 1,5 Minuten sichtbar konzentriert. 

Schon in der ersten Runde erreichte er mehr Punkte als sein Gegner. 

Die kurze Pause zwischen den Kämpfen nutze Trainer Stefan Regenspurg, Mike taktische Tipps zu geben und ihn somit gut auf die zweite Runde vorzubereiten. Diese begann mit sehr kraftvollen Treffern von Mike an seinen Gegner. So kraftvoll, dass sie Albert Hoffman zu Boden zwang und er angezählt wurde.

Diese Taktik behielt Mike bei und konnte ihn ein zweites mal mit einem perfekten Treffer zu Boden schlagen. 

Die dritte Runde war geprägt von Ausdauer und zeigte, welcher der beiden Sportlern die größere Kraft besaß.

Auch hier erzielte Mike noch weitere wichtige Punkte und konnte somit den gesamten Kampf für sich entscheiden. 

Lukas Regenspurg trat in der Elite "Erwachsene" und Gewichtsklasse über 91 kg auf Moritz Fischer vom BC Wismut Gera. Bevor er die blaue Ecke des Ringes besteigen durfte, forderte der Kampfrichter ihn auf, lt. den Wettkampfbestimmungen des Deutschen Boxsport-Verbandes § 19 Abs. 4 seinen kurzen Oberlippen- und Kinnbart zu rasieren. Dies wurde kurzerhand von Vater und Trainer Stefan Regenspurg erledigt. In diesen Gewichtsklassen wird ohne Kopfschutz geboxt und diese Regel soll der Sicherheit des Sportlers dienen.

Lukas Konzentration auf seinen anstehenden  Kampf war sichtbar. In dieser Gewichtsklasse ist es egal, ob man 91 kg oder 120 kg wiegt. Ein höheres Gewicht kann von Vorteil bei der Schlagkraft, allerdings auch von Nachteil bei Schnelligkeit und Reaktion sein.  

Lukas versuchte von Beginn der ersten Runde schlagkräftige Treffer mit seiner Rechten zu erzielen. Die beiden Athleten testeten sich und beobachtete jede Bewegung des Gegners. Und dies in Bruchteilen von Sekunden.

Direkte Treffer in dieser Gewichtsklasse haben meist erhebliche Folgen auf den weiteren Kampf. Somit ist die Deckung und Reaktion besonders wichtig. Lukas konnte mehrfach gute Treffer positionieren. Moritz Fischer versuchte diese zu verarbeiten und mit Gegenschläge zu kontern. Beide Sportler begegneten sich in der ersten Runde auf Augenhöhe und schenkten sich in diesen drei Minuten keine Zeit zum durchatmen.

In der kurzen Pause zwischen den Runden wurde Lukas durch seinen Vater über seine wenigen Defizite und auf die Schwächen des Gegners informiert. Jetzt hieß es Kraft zu zeigen! Und genau das tat Lukas in der zweiten Runde.

Er platzierte einen optimalen Treffer und brachte Moritz Fischer zum straucheln. Dieser stürzte zu Boden, wurde allerdings vom Kampfrichter nicht angezählt. Leider! Weil diese Punkte der vier Ringrichter am Schluss gefehlt haben um Lukas als Gewinner seines harten und ausdauernden Kampfes zu küren.