Hier wird noch ganz klassisch geboxt (Bericht vom 09.12.2009)

Wie es aussieht, hat diese lange Rechte gesessen:

Der siegreiche Tobias Schmidt von Fortuna Ilmenau im Duell mit der Erfurter Armann Kuhojan.

Foto: König


Dietzhausen - Das klassische Amateurboxen bekommt schon länger in Südthüringen harte Konkurrenz durch die Kickboxer oder die Ju Jutsu-Kämpfer. Insofern ist die Arbeit des Boxring 90 Suhl sehr zu würdigen, der als Ausrichter regelmäßiger Turniere viel für die Popularisierung dieses Sports leistet. Neben dem Waffenschmied-Pokalturnier gehört auch das in Dietzhausen mit 16 Kämpfen ausgetragene 3. Georg-Mai-Gedenkturnier dazu.

 

 

Dabei räumten die Organisatoren auch boxinteressierten Frauen Wettkampfchancen ein. "Seitdem feststeht, dass bei den Olympischen Spielen 2012 in London erstmals Frauen in den Ring klettern werden, spielt das Frauenboxen im Thüringer Verband wieder eine bedeutendere Rolle", erklärte Knut Ahlert, Trainer beim Zweitligisten SV Nordhausen. Dass Frauenboxen durchaus sportlich ansehenswert sein kann, demonstrierten in Dietzhausen Sabrina Steinberg (Zeulenroda) und die Nordhäuserin Kristin Ungefroren. "Ich fühle mich zwar noch wie eine Exotin in der Männersportdomäne", so Kristin Ungefroren (20). "Doch ich glaube, dass wir Frauen auf dem Vormarsch sind. Ich werde zwar noch nicht in London dabei sein", fügte die Bundeswehrsoldatin hinzu. "Aber ich werde Barrieren brechen, um noch mehr Frauen für das Boxen zu begeistern." In einem gutklassigen Kampf siegte die Nordhäuserin nach Punkten.

 

 

Stefanie Kaiser (Boxring 90 Suhl) feierte gegen die Würzburgerin Dafina Kreyezin bereits in der 1. Runde einen RSC-Sieg. "Mein Vater hatte sich immer gern ein Jungen gewünscht", sagte die 17-Jährige aus Themar. "Wenn ich jetzt in den Ring klettere, dann will ich beweisen, dass auch Mädchen boxen können." Ihr großes Vorbild, so berichtet die angehende Sozialassistentin, sei die für den Boxring 90 Suhl kämpfende mehrfache Deutsche Schwergewichtsmeisterin Ulrike Brückner.

 

Bei den Männern gefiel vor allem der Kampf zwischen den Dritten der Deutschen Meisterschaft, Hasan Mohamed (Erfurter Löwen) und dem Südwestdeutschen Meister Max Schneider (Boxring 90 Suhl). Schneider verlor zwar nach Punkten, wurde trotzdem als bester Techniker ausgezeichnet. Den Pokal als bester Kämpfer erhielt Karapet Oganov (Boxring 90) für seine tolle Leistung gegen Christoph Eisold (Kulmbach). Als bestes Team wurde der Boxring 90 Suhl vor Erfurt und Nordhausen ausgezeichnet.

 

Quelle/Autor: Redaktion - Freies Wort